Australian Capital Territory – Canberra

 

Mitten im Hinterland von NSW liegt ein kleines, aber politisch bedeutsames Gebiet: Das Australian Capital Territory (ACT). Als sich vor mehr als 100 Jahren Melbourne und Sydney um den Status der Hauptstadt stritten, wurde kurzerhand ein Gebiet gegründet, das Sitz der neuen Hauptstadt werden sollte. Diese Stadt feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen: Canberra. Dass sie keine natürlich gewachsene Stadt ist, merkt man ihr zu jedem Zeitpunkt an. Ihr fehlt das Leben! Unbestritten ist es eine optisch schöne, moderne Stadt, die mit Lake Burley Griffin ein wunderbares Naherholungsgebiet hat und durch die hohe Anzahl an Museen vor Kultur nur so strotzt. Doch fehlen ihr die Gebäude. Der Central Business District besteht aus einer Handvoll halbhoher Hochhäuser. House of the Parliament und Governer‘s House liegen mitten in der Stadt im Grünen. Wenn man durch die Stadt schlendert (also am See entlang), sucht man vergeblich nach Cafés oder Restaurants. All dieses spielt sich in den Vororten ab. Doch auch diese sind vergleichsweise ruhig, wie ich in meiner Zeit hier in Queanbeyan (NSW), wo ich bei David und Irene untergekommen bin und das 8 Kilometer von Canberras Innenstadt entfernt ist, erleben durfte. Dennoch lohnt sich ein Besuch dieser Stadt. Denn es ist die Hauptstadt, das allein ist bereits ein triftiger Grund. Zudem stellt es mit dem War Memorial eines der interessantesten Museen unserer Zeit. Dass ich mit dem Besuch des ACT‘s alle 6 australischen Staaten und die beiden Territorien besucht habe, war nur ein persönlicher Grund hierher zu kommen. Doch auch dieses ist nun vollbracht.

Fazit: Man muss hier keine Wochen, nicht einmal Tage verbringen. Aber die Hauptstadt mit einem Besuch zu beehren, sollte von jedem Australien-Touristen zumindest in Betracht gezogen werden.


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Die Sapphire Coast – Good bye, Victoria

 

Ich habe Victoria verlassen und habe die Grenze nach New South Wales überschritten. Ein wenig erschien es mir wie eine Flucht, vielleicht wie eine Flucht nach vorne. Ich brauchte einfach Veränderungen. Und tatsächlich hat mir der Wechsel nach NSW gut getan. Die Sapphire Coast hat mich mit ihren Nationalparks (Ben Boyd, Bournda, Mimosa Rocks, Eurobodalla, Murramarang) und Stränden wiederbelebt. Es hat mich erstaunt, doch dieser Abschnitt Australiens ist auf eine Art und Weise anders und neu für mich. Die Strände sind traumhaft, die Brandung wild, der Regenwald allgegenwärtig. Und auch wenn die Tierwelt hier nicht anders ist, so konnte ich dennoch im Bournda NP ein weiteres Tier von meiner Liste streichen: Das zweiköpfige Känguru. Lange habe ich darauf warten müssen, doch endlich habe ich auch dieses gefunden. All dies hat mir einen durchaus positiven ersten Eindruck über NSW vermittelt. Ich denke, dass ich hier noch die eine oder andere schöne Woche verbringen werde.


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Victoria – Die Rückkehr

 

Ich war nervös, als ich auf dem Weg zur Fähre zurück aufs Festland war. Denn vor mir lag die Ungewissheit. Ich wusste nicht, wie es dort weitergehen sollte, denn es hatte sich bei mir auf Tasmanien eine gewisse Reisemüdigkeit eingestellt. Ursache dafür war, dass all mein Tun, all mein Treiben in den letzten Monaten nur darauf ausgelegt war, nach Tasmanien zu gelangen. Dieses hatte ich nun erreicht und ich habe mehr von der Schönheit dieser Insel erlebt, als ich zu träumen erhofft hatte. Ich konnte mir danach kaum etwas auf dem Festland vorstellen, dass Tasmanien noch übertrumpfen könnte. Doch bereits wenige Minuten nach meiner Rückkehr war ich wieder in meinem alten Trott. Kurzentschlossen fuhr ich in den Dandenong NP, um eines der letzten Tiere auf meiner Liste zu suchen: den Leierschwanz (Superb Lyrebird) in freier Wildbahn. Danach ließ ich mich treiben und nahm einfach alles mit, was sich auf meinem Weg zum Wilsons Promontory NP befand: Mornington Peninsula, Mornington NP, French Island, French Island NP und Phillip Island. Anschließend verbachte ich drei Tage wandernd im Prom, da dieser Nationalpark meine Nummer 3 beherbergt: den südlichsten Punkt des australischen Festlandes. Doch bei all diesen Aktivitäten merkte ich immer wieder, dass ich das meiste davon schon irgendwo so oder so ähnlich gesehen habe und nichts von all dem vergleichbar ist mit Tasmanien. Nur noch wenige Ziele liegen vor mir. Die Müdigkeit verbleibt. Canberra, dort werde ich Kraft tanken.


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  • #1

    Tomke (Mittwoch, 20 März 2013 22:20)

    Trotz deiner Reiemüdigkeit noch den Blick für das Schöne haben (und sei es nur durch den Focus deiner Kamera)... Es sind wieder traumhaft schöne Fotos - ich hätte gerne einen von diesen ganz bunten Vögeln ;-)
    Freue mich auf deine Reise-Empfehlungen, wenn du wieder hier bist und es mich dann an die Ostküste zurückverschlägt nach Down Under!
    Take care, mate! Und lass dir lieber mehr Zeit beim Energie/Kraft-Tanken, damit du dann wieder alles von Herzen her genießen kannst!

Tasmanien – Teil 6: Die Fährte des Tigers

 

Einleitung

 

Streift man mit offenen Augen durch Tasmanien, findet man des Tigers Fährte an jeder Stelle. Sein Konterfei schmückt jedes tasmanische Nummernschild, Schiffs- und Fährgesellschaften nutzen sein Abbild als Firmenlogo, Kosmetikgeschäfte, Kunstgalerien und etliche andere Institutionen zieren sich mit ihm. Selbst Pflanzen wurden nach ihm benannt. Er ist schlichtweg, auch wenn er als ausgestorben gilt, das Symbol Tasmaniens. Doch nicht nur im kommerziellen Sektor stößt man auf seine Spuren, sondern auch im sozialen. In den wenigen Wochen, die ich nun durch die tasmanischen Lande gereist bin, habe ich mehrfach Menschen getroffen, die nach eigener Aussage lebendige Beutelwölfe gesehen haben. Auch wenn diese vereinzelten Sichtungen zum Teil mehr als 60 Jahre zurück liegen, so machen sie dennoch Mut, dass das Urteil „ausgestorben“ im Jahre 1992 zu früh ausgesprochen worden ist. Ich glaube diesen Menschen, denn ich halte es für absolut wahrscheinlich, dass es noch Exemplare des Beutelwolfes gibt. Dieses möchte ich im Nachfolgenden anhand verschiedener Argumente und Theorien ausführen.

 

Historische Beleuchtung

 

Das letzte in Gefangenschaft lebende Exemplar des Tasmanischen Tigers oder Beutelwolfs (Thylacinus cynocephalus) verstarb 1936 im Zoo von Hobart. Bereits 1930 ward Wilfred Betty die zweifelhafte Ehre zuteil geworden, den letzten Abschuss eines Tigers zu tätigen. Betty erwischte den Tiger, wie er im Hühnerstall wilderte, woraufhin er ihn erschoss. Doch auch nachdem sich dieses ereignet hat, gab es in den folgenden Jahrzehnten noch bestätigte Sichtungen. Diese ereigneten sich in den 60ern und auch in den 80ern. Danach wurde es ruhig, bis Mitte der 90er Jahre Waldarbeiter den Ruf des Wolfes vernommen haben wollen. Dies ereignete sich in der Nähe Corinnas in der Tarkine-Region, die wild und größtenteils unerschlossen ist. Nur Holzfäller und Minenarbeiter sind in dieser Region tätig. Auf deren Rolle komme ich im Folgenden noch zu sprechen.

 

Die Tarkine-Region

 

Die im nordwestlichen Teil Tasmaniens liegende, 4500 Quadratkilometer große Tarkine-Region, die nach dem dort ehemals beheimateten Volk der Aborigines benannt worden ist, besteht aus Regenwäldern, die seit Zeiten Gondwanas überlebt haben, und wird im Westen von der Küste, im Norden vom Arthur River, im Osten vom Murchison Highway und im Süden vom Pieman River begrenzt. Circa ein Viertel steht bereits als Arthur-Pieman Conservation Area unter besonderem Schutz, doch seit Jahren werden seitens verschiedener Organisationen Anträge gestellt, die komplette Tarkine-Region unter Schutz zu stellen. Bewohnt ist diese Region aufgrund ihrer Wildheit und der Tatsache, dass sie wenig erschlossen ist, nicht, doch wirtschaftlich wird sie seitens von Minenunternehmen und Holzfällern genutzt. Besondere Bedeutung erlangt dieser Teil Tasmaniens dadurch, dass die letzten lebenden Beutelwölfe hier gesehen wurden.

 

Theorien

 

Aufgrund der Weite der Tarkine-Region, ihrer Wildheit und der Tatsache, dass diese Region kaum erschlossen ist, glaube ich fest daran, dass es hier noch Tasmanische Tiger gibt. Um dieses glaubhafter zu gestalten, möchte ich einige Theorien zur Tatsache anführen, dass es seit Jahren keine bestätigten Sichtungen mehr gegeben hat.

 

a)  Ich halte es durchaus für möglich, dass die Ranger als Organ der Regierung wissen, dass es noch Tasmanische Tiger gibt und wo sie sich aufhalten. Jedoch machen sie es nicht publik, denn dadurch würden sie die fragile Population gefährden. Wissenschaftler, Touristen und Trophäenjäger würden das Gebiet fluten und die wohl wenigen Exemplare in ihrer Existenz gefährden.

b)  Eine wahrscheinlichere Theorie knüpft an die vorhergehende an. Mit dem Wissen um die Existenz der Beutelwölfe steht die Regierung zwischen einer ökologischen und einer ökonomischen Entscheidung. Das Gebiet, in dem der Tiger (seine Existenz sei vorausgesetzt) vorkommt, wird von Minenunternehmen und der Holzindustrie genutzt. Um die Population der Gefährdeten bedingungslos zu schützen, müssten Minen und Holzbetriebe geschlossen werden, was zum drastischen Abbau von Arbeitsplätzen auf Tasmanien führen würde. Dieses ist bisher aber nicht geschehen. Für diese Theorie, die einen Mittelweg zwischen Ökologie und Ökonomie darstellt, sprechen die Restriktionen, die der Holzindustrie in den letzten Jahrzehnten auferlegt wurden. Im holz- und waldreichen Westen wurde der Abbau trotz Wiederaufforstung stark begrenzt und an verschiedene Auflagen geknüpft.

c)   Mit dieser Theorie wiederum in Zusammenhang steht das Ausbleiben von Sichtungen in den letzten Jahren. Wer sollte diese Tiere auch sehen? Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind es jene Menschen, die in den betroffenen Gebieten arbeiten und verkehren, also Holzfäller und Minenarbeiter. Doch eben jene werden aus den oben genannten Gründen keine Sichtungen melden. Denn damit würden sie direkt ihren Arbeitsplatz und den der Kollegen gefährden bzw. aufs Spiel setzen. Privatpersonen aus jener Umgebung haben mehrfach Beutelwölfe gemeldet, doch diesem ist nie nachgegangen worden, weil die Regierung die vorgelegten Beweise als unzureichend angesehen hat.

d)  Abschließend möchte ich noch darauf verweisen, dass die früher ausgesetzte Prämie von 1 Million AUS$ zur Erbringung eines Beweises der Existenz des Tasmanischen Tigers nicht mehr existent ist. Warum sollte eine Regierung eine Prämie für die Suche eines angeblich ausgestorbenen Tieres streichen? Doch nur, weil sie genau weiß, dass sie verliert!

 

Die Suche

 

Es gibt einen besonderen Nationalpark in Tasmanien, den Savage River NP. Es führen keine Straßen, keine Tracks und keine Wege hinein. Er war mein Ziel, er sollte der Platz meiner Suche werden. Denn dieser Nationalpark liegt im Herzen der Arthur-Pieman Conservation Area. Doch meine Versuche hineinzugelangen, waren nicht von Erfolg gekrönt. Ich endete am Arthur River, dem Grenzfluss zum Schutzgebiet, an dem ich fünf Tage in aller Einsamkeit verbrachte. Ich badete im Fluss, durchquerte ihn, buk Brot im Feuer und wartete auf die Nächte, in denen ich lauschte. Zweimal glaubte ich, den Ruf des Tigers zu hören, sein Jagdgebell. Doch ich bin Realist genug um zu sagen, dass es auch etliche andere Tiere gewesen sein können. Doch auch die Tatsache, dass er mir nicht über den Weg gelaufen ist, lässt mich weiterhin an seine Existenz glauben. Denn wer hier gewesen ist und diese Landschaft gesehen hat, der kann nicht bestreiten, dass es zumindest möglich ist, dass vereinzelte Beutelwölfe unerkannt die Wildnis durchstreifen. Vorerst unterbreche ich meine Suche, denn die Fähre zurück nach Victoria ist gebucht. Meine Abenteuer am wilden Fluss enden – vorerst!


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Tasmanien – Teil 5: Walk about

 

Nach dem missratenen Versuch, den Southcoasttrack zu bewältigen, habe ich mich auf den Overlandtrack, der vom Cradle Mountain-Nationalpark über 80 Kilometer zum Lake Sankt Claire-Nationalpark führt, gefreut. Und er ist die Vorfreude wert gewesen. Auch wenn der erste Teil deutlich schöner war, weil er durch offene Landschaften und an Bergen vorbei und über sie rüber führte, so hatte auch der zweite Teil, der überwiegend durch Wälder führte, seinen Reiz. Denn auch hier warteten einige Berge und Wasserfälle darauf, erkundet zu werden. Und ein Bad unter einem Wasserfall nach mehreren Tagen ohne fließend Wasser macht einfach Spaß. Wenig beeindruckend stellte sich allerdings das Ziel (Lake St Claire) dar, was nach der anstrengenden Schlussetappe zu der Entscheidung führte, in den nächsten Tagen nicht mehr zu wandern. Dass ich 30 Minuten später die Broschüre über den Walls of Jerusalem-Nationalpark in den Händen hielt, ließ meine Füße daher aufschreien. Doch zuerst musste ich den Weg zurück zu meinem Auto zurücklegen, was ich per Anhalter mittels dreier Autos vollbrachte. Auch diese Art des Reisens war eine Erfahrung wert, zumal es überraschend schnell ging. So kam es, dass ich bereits kurze Zeit später auf dem Thron Salomons saß und auf den Zion Hill herabblickte. Vor mir lagen der Tempel und der Berg Jerusalem, alles umgeben von den Mauern Jerusalems (fünf Bergketten). Dieser Nationalpark ist, so schwer er auch zu erreichen ist, in meinen Augen einer der schönsten Tasmaniens. Und auch wenn in der ersten Nacht der alpine, tasmanische Hochsommer mit -5 Grad zuschlug und der Teufel nachts ums Zelt schlich und seine Krallen ausstreckte, so war dies nur Teil des Abenteuers in diesem einmaligen Nationalpark.


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    Tomke (Donnerstag, 07 März 2013 20:42)

    ... traumhaft schöne Bilder!!!
    Freue mich, dass es dir gut geht (und deiner Schulter offensichtlich ja auch wieder besser)!!! TOLL TOLL TOLL!
    Liebe Grüße nach Tassi!!!
    T.