Eine Ruine zum Abschluss – Schloss Harbke

 

Diesen Tipp habe ich irgendwo im Internet aufgegabelt. Und da auch Ruinen durchaus ihren Reiz haben können, packte ich es auf meine Liste. Dort angekommen, reichte mir der Blick von außen auf die nicht zugängliche Ruine aber nicht, sodass ich das Durchgangsverbot des Betriebshofes dezent missachtete, um näher ranzukommen. Und dass dort dann noch zwei weitere Tore offen standen, die um die Betreten verboten-Schilder herumführten, nutzte ich das. Aber aufgrund der offensichtlichen Einsturzgefahr bin selbst ich nicht tiefer hineingegangen. Schließlich möchte ich auch im nächsten Jahr noch reisen können.

 

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Das Tor zum Harz – Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode

 

Nachdem ich Magdeburg verlassen hatte, fuhr ich zur Wasserburg in Egeln, doch dort traf ich nur auf verschlossene Tore. Somit entschied ich mich, noch nach Halberstadt zu fahren und den dortigen Campingplatz anzusteuern. Und da noch Kraft vorhanden war, fuhr ich am späten Nachmittag noch nach Halberstadt hinein. Ein glücklicher Umstand, denn es stand die lange Nacht der Kirchen an. Doch vorher gings noch auf einen Stadtrundgang, der mir viel über Halberstadts Geschichte preisgab. Es zeigten sich mir viele Kirchen, jüdische Geschichte, zerfallene Gebäude und Neubauten. Zudem fand ich im Burchardi-Kloster das John-Cage-Orgel-Kunst-Projekt, bei dem ein Orgelstück auf 639 Jahre gestreckt wurde und nun in voller Länge im Kloster gespielt wird. Später wurden in den anderen Kirchen unterschiedlichste Programme angeboten, wobei für mich die irische Musik herausstach. Am nächsten Tag fuhr ich nach Quedlinburg, dessen Altstadt absolut sehenswert ist. Charme versprüht auch der Münzenberg, der aber etwas verwinkelt ist. Das Schloss und die Stiftskirche sind ebenfalls ansprechend, zumal es ein Kombiticket für sie gibt. Auch die vielen Cafés besonders rund um den Marktplatz sehen einladend aus. Aber was will ich mit Kaffee, wenn Wernigerode wartet? Und nachdem ich mit dem Fahrrad den Schlossberg hochgestrampelt war und völlig verschwitz oben ankam, blickte ich das Schloss an und dachte: „Jung, das kennste schon, hier warste schon mal.“ Dumm, wenn man sowas nicht in seinem Reisetagebuch stehen hat. Egal, so kam ich wenigstens in den Genuss, die mir bekannte Innenstadt während des Altstadtfestes zu erleben.

 

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Magdeburg – Willkommen in der Landeshauptstadt

 

Magdeburg als Landeshauptstadt zeigt sich vielseitig, aber nicht wirklich beeindruckend. Vor allem der Elbauenpark verspricht viel, wenn man zuerst den Elbe-Radweg nutzt und durch die Elbauen fährt. Doch dann enttäuscht der Namensvetterpark, denn es ist ein Freizeitpark, der zwar günstig ist, doch nix für mich. Auch der dortige Jahrtausendturm bietet zwar einen guten Ausblick (überwiegend auf den Park), doch die im Inneren liegende naturwissenschaftliche Ausstellung ist meines Erachtens eher etwas für Kinder. Egal, zumindest konnte ich mir eine Meinung bilden. Ach ja, die Grüne Zitadelle ist eine im Hundertwasserstil gebaute alternativ anmutende Wohneinrichtung. Vielleicht tue ich Magdeburg unrecht damit. Vielleicht gebe ich dieser Stadt beizeiten eine zweite Chance.

 

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Schlaitz – Ausgangspunkt für Oranienbaum-Wörlitz, Ferropolis und Wittenberg

 

Bereits am frühen Morgen war ich auf den Beinen, um den Bibern nachzustellen, die ganz offensichtlich in und um Schlaitz herum beheimatet sind. Doch leider überraschte mich ein Wolkenbruch, der mich bis auf die Haut durchnässte, da die Regenjacke um die Kamera gewickelt war. Trockengelegt ging es nach Vockerode, das ein Industriemuseum besitzen sollte, doch leider ist dies seit 2013 geschlossen. Die Broschüre des Campingplatzes war also hochaktuell. Also fuhr ich direkt nach Wörlitz, das einerseits für sein Schloss bekannt ist, andererseits direkt an das Biosphärenreservat Mittelelbe grenzt. Da ich aber den Eintritt für das Schloss übertrieben hoch fand, machte ich mich auf den Weg nach Oranienbaum. Das Biosphärenreservat war erst für den nächsten Tag geplant. Doch auch Oranienbaum lohnt kaum, denn das Schloss zerfällt langsam und die Parkanlage ist nur zu maximal 40% in Stand gesetzt. Auch die Biberfreianlage ist in Schlaitz besser. Immerhin haben sie einen Zaun um die ganze Anlage gezogen, damit die Biber den alten Baumbestand nicht annagen. Ein absolutes Muss in der Region ist meiner Meinung nach aber der Besuch von Ferropolis. Wie auch die F60 in Lichterfelde, Brandenburg, sind die hiesigen Tagebaumaschinen in Ausstellungsstücke umgewandelt worden und bilden einen beeindruckenden Fuhrpark. Selbst das dazugehörige Museum hat das eine oder andere interessante Exponat aufzuweisen. Nachdem dieser Tag im Zeichen von Schlössern und Maschinen gestanden hat, sollte der nächste mehr Natur bieten. Doch die Lust am Wandern verliert man, wenn die Wege schlecht ausgeschildert sind, selbst dann, wenn es sich um atemberaubende Natur handelt. Leider bietet das Biosphärenreservat nur wenige Anziehungspunkte. Auch die angrenzende Heide bot, obgleich sie schön ist, außer nasssandigem Boden keine Tierwelt, obwohl dort Rinder und Pferde ausgewildert werden. Egal, dies Kapitel ist geschlossen.

Den angebrochenen Tag nutzte ich, um in die Lutherstadt Wittenberg zu fahren, die geschichtlich viel bietet und Touristenmassen nur auf den Hauptwegen hat. Die Nebenstraßen sind praktisch frei. Selbstredend habe ich mir das Melanchthon- und das Lutherhaus angeschaut, die neben der Kirche und der Thesentür die Hauptanziehungspunkte der Stadt sind.

Zurück in Schlaitz vollendete ich meine Biberjagd. Und auch wenn ich mein Bild vom Vorabend nicht übertreffen konnte, genoss ich dennoch die 3 Stunden am See. Schließlich konnte es nach Mückenstichen auf der Stirn, zwischen den Fingern und in der Handinnenfläche nicht schlimmer werden.

 

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Nebra, Memleben und Merseburg

 

Der Reisetag begann mit einer einstündigen Umleitung nach Nebra, das mir – zu Recht – am Vortag von der Reiseführerautorin nahegelegt wurde, um das Museum, den Aussichtsturm und die Himmelsscheibe anzuschauen. Es kann sein, dass ich vorher schon mal was davon gehört habe, aber wirklich gewusst habe ich von diesem Kulturgut nichts. Leider war auch das Museum nur von außen eindrucksvoll, drinnen überzeugte nur die fünfzehnminütige Animation, wie die Himmelsscheibe zu lesen ist. Danach ging es nach Memleben ins Kloster und zur Kaiserpfalz. Und das Kloster lohnte sich wirklich. Zugegeben, einen großen Anteil daran hatte der Sonnenschein, der alles im richtigen Licht erscheinen ließ. Dritte Station war Merseburg, das außer dem Dom und dem Schloss wenig zu bieten hat. Denn das Museum, das den Domschatz beinhaltet, lohnte sich für mich nicht. Insgesamt zeigte sich Merseburg mit wenigen Besuchern, leeren Straßen und Kopfsteinpflaster. Nun bin ich in Schlaitz, einem Beispiel für ein ostdeutsches Dorf und Ausgangspunkt für die nächsten Tage. Und obwohl 300 Leute auf dem Campingplatz sind, steht mein Zelt allein aufgrund des weitläufigen Geländes. Schlaitz, ein Ort zum Wohlfühlen.

 

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Bad Kösen, Naumburg und schon wieder Freyburg?

 

Nachdem ich 11 Stunden geschlafen habe, um die Nachwirkungen des Festivals zu kurieren, erwachte ich in Bad Kösen, das quasi direkt hinter der thüringischen Grenze in Sachsen-Anhalt liegt. Um den Tag langsam anzugehen, entschied ich mich, die beiden umliegenden Burgen anzuschauen, zumal laut Touristeninfo beide auch am Montag geöffnet sein sollten. So machte ich mich auf den Weg zur Rudelsburg, wo ich eine Reiseführerautorin traf, mit der ich mich lang übers Fotografieren und die finanziellen Möglichkeiten ausgetauscht habe. Zudem gab sie mir wertvole Tipps für die nähere Umgebung. Zu unser beider Überraschung mussten wir allerdings feststellen, dass die Burg nicht geöffnet hatte. Somit fuhr ich zurück nach Bad Kösen, da die Burg Saaleck zwar in Sichtweite lag, aber mir kein Weg dahin bekannt war. Nachdem ich in diesem Zuge gleich Bad Kösen erkundet habe, fuhr ich zur zweiten Burg, um dort nicht nur zu erkennen, dass auch diese geschlossen hatte, sondern auch, dass es auch eine kurze Verbindungsstraße zwischen beiden Burgen gibt. Zumindest war ich an der frischen Luft und die Sonne schien. Erwähnenswert bezüglich Bad Kösens ist das Gradierwerk, mit dem über Reisigbündel Salz gewonnen wird. Da ich mich aber im Burgenlandkreis befunden habe, fuhr ich nachmittags nach Naumburg, um von dort nach Freyburg (y statt i) zum Schloss Neuenburg zu fahren, was die Eisenacher Wartburg-Schwester ist. Ehrlich? Kein Vergleich. Aber das zeigte sich schon an den unterschiedlichen Besuchermengen. Naumburg hingegen erfreute mit freundlichen, gesprächigen Einwohnern und einem ansehnlichen Dom. Erst später fiel mir auf, dass ich nicht wie geplant auf den Aussichtsturm der Stadtkirche gestiegen bin. Ich glaube, ich wurde durch den Bratwurststand davon abgehalten.

 

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Der Nationalpark Harz (2016)

 

Der Brocken ruft. Nachdem ich mich in Elbingerode einquartiert hatte, checkte ich noch am Abend die Wandermöglichkeiten hinauf und um den Brocken. Günstig gelegen, konnte ich direkt am Morgen vom Campingplatz aus aufbrechen, um den 18km langen Anstieg auf den 1141 Meter hohen Berg in Angriff zu nehmen. Dank der hervorragend präparierten Wege (sieht man von den letzten Kilometern auf asphaltierter Straße ab)  war ich fix oben und konnte die Aussicht allein genießen. Dass ein Teil der Gebäude wegen Umbau gesperrt war, wunderte mich inzwischen nicht mehr. Für den Weg zurück nahm ich den Umweg über die Zillierbachtalsperre, wobei ich mir zum ersten Mal in diesen Schuhen Blasen gelaufen haben. Ich sehe dies als Zeichen meines Körpers, dass er genug hat. Und da in Sachsen-Anhalt eh nur noch Städte auf meiner Liste stehen, ist dieser heutige Naturausstieg sinnvoll. Aber noch ein paar Worte zum Harz: es lässt sich hier toll wandern, nicht nur der Brocken gibt Anlass dazu. Die Harzer Moore, Fließgewässer und die felsige Wildnis sind mehrtägige Besuche wert. Und sollte ich mal wieder eine Auszeit brauchen, weiß ich, dass ich hier Ruhe und Abgeschiedenheit finden werde.

 

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